Neue Musik in Essen

1989 gründeten Komponisten und Interpreten aus der Region und der damaligen Folkwang Hochschule die GESELLSCHAFT FÜR NEUE MUSIK RUHR e.V. (GNMR) mit Sitz in Essen. In vielen Ruhrgebietsstädten veranstaltet sie Konzerte, Vorträge, Workshops, Seminare und Lehrerfortbildungen und fördert so das Verständnis für zeitgenössische Musik. Ein besonderes Anliegen sind Schulprojekte wie "meet the composer", in denen Kinder und Jugendliche eigene Kompositionsideen entwickeln. 

Seit Februar 2022 hat die GNMR ihr Büro in der NEUE MUSIK ZENTRALE am Viehofer Platz 18 in der Nordcity, einer neu geschaffenen Anlaufstelle für Neue Musik in Essen. Der Raum soll nicht nur für eigene Veranstaltungen und Fortbildungen genutzt werden, sondern soll Musiker*innen aus der Region auch als Arbeitsort zur Verfügung stehen.

Homepage der Gesellschaft für Neue Musik Ruhr >

Das Institut für Computermusik und elektronische Medien (ICEM) an der Folkwang Universität der Künste, hervorgegangen aus dem Studio für Live-Elektronische Musik und dem Elektronischen Studio, bildet seit 1971 nicht nur Komponisten aus, sondern realisiert immer wieder Festivals und Veranstaltungen für Computermusik und Medienkunst. Exemplarisch für die vielfältigen Ideen und Konzeptionen stehen bislang sechs vom ICEM veröffentlichte Produktionen der Reihe EX MACHINA, benannt nach dem gleichnamigen, im Jahr 1990 gegründeten Festival.

Homepage des ICEM >

Spätestens seit den Weltmusiktagen 1995 in Essen ist zeitgenössische Musik als ein lebendiger Faktor des Strukturwandels im Revier ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt. Hier leben und lebten Komponisten von internationalem Renommee wie Juan Allende-Blin, Nicolaus A. Huber, Gerhard Stäbler oder Gerd Zacher. Kennzeichnend für die musikalische Kreativität in der Region zwischen Duisburg und Dortmund ist das breite Spektrum der Richtungen und Ansätze: Es reicht von traditionell komponierter bis zu experimenteller Musik mit neuen Notations- und Aufführungsformen und dem Einsatz von Computer und Multimedia.

In den 80er Jahren hatte der Komponist Gerhard Stäbler die Idee einer Anlaufstelle mit Materialien zur Neuen Musik. Im Auftrag des früheren Kommunalverbands Ruhrgebiet (heute Regionalverband Ruhr) sammelte er biografische Informationen und zeitgenössische Partituren. Dieses Archiv wurde 1999 von der Stadtbibliothek Essen übernommen und zu einer umfangreichen Sammlung KOMPONISTEN IM RUHRGEBIET mit Materialien zu mehr als fünfzig Komponisten ausgebaut. Die dazugehörige Website wurde mit dem Relaunch der städtischen Homepage Essen 2020 eingestellt. Am 25. Februar 2022 wurde die Sammlung mit mehr als 700 Partituren an die Bibliothek der Folkwang Unviersität übergeben.

Pressemeldung "Neue Heimnat für Komponisten im Ruhrgebiet" >
Homepage der Folkwang Bibliothek >