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Musik in Essener Kirchen

Essen.Musik

Farbpalette des Logos Essen.Musik
hymnisch

Musica enchiriadis

Seite aus der Musica enchiriadis, dem ältesten Dokument mehrstimmiger Musik

Essendisches Gesangbuch

Seite aus der Faksimileausgabe des Essendischen Gesangbuch von 1614, vorhanden in der Stadtbibliothek Essen

Auftakt in der Abtei Werden: Musica enchiriadis

Vor rund 1100 Jahren gab es in der seinerzeit bedeutenden Benediktinerabtei in Werden eine rege Musikpflege. Die Sänger der Schola experimentierten mit Notenschrift-Modellen und -Systemen, die ihnen als Gedächtnishilfe für die praktische Musikausübung dienten. Die Notenmodelle der Sänger, die sogenannte Dasia-Notenschrift, sind beschrieben in einem der berühmtesten frühmittelalterlichen Traktate der abendländischen Musikgeschichte, der MUSICA ENCHIRIADIS. Als Ort ihres Entstehens galt lange Zeit das Kloster St. Amand in Nordfrankreich, doch weisen nach neueren Forschungen des Musikwissenschaftlers Dieter Torkewitz alle Indizien darauf hin, dass sie am Ende des 9. Jahrhunderts in der Abtei Werden unter Abt Hoger verfasst wurde. Die Musica enchiriadis gilt als ältestes Dokument mehrstimmiger Musik. Aus der Zeit davor ist nur die Notation einstimmiger Musik überliefert. Die Wiege der abendländischen Mehrstimmigkeit stand somit mit allergrößter Wahrscheinlichkeit in Essen-Werden.
Programmbuch der Ausstellung SING! Musica enchiriadis, 2010 >

Frauenstift und Reformation

Das kirchenmusikalische Leben in Essen begann mit der Gründung des Frauenstifts 852. Bis zur Reformation war als Instrument neben der Vokalmusik allerdings ausschließlich die Orgel im Kirchenraum zugelassen. Die evangelische Kirchenmusik entfaltete sich in Essen erst relativ spät. 1561 wurde durch Beschluss der Stadt in der zentralen Marktkirche der deutsche Gesang eingeführt. 1614 erschien das sog. ESSENDISCHE GESANGBUCH mit lutherischen Melodien. Es erfuhr zehn Auflagen und war bis 1810 gültig.

Kirchenmusikalisches Leben heute

Heute erklingt in Essens Kirchen Musik aller Stilrichtungen und Epochen, vom Gregorianischen Gesang bis zum großen chorsinfonischen Konzert. Beeindruckend ist die Bandbreite des musikalischen Programms in den kirchlichen Veranstaltungskalendern. Die Öffnung des Kirchenraums auch für außerkirchliche Musik und Kunst ist Ausdruck lebendiger Begegnung zwischen Kirche und Gesellschaft. Die kirchlichen Zentren der Stadt sind Dom und Kreuzeskirche. Sie gelten auch als bedeutende musikalische Zentren.
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